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Paestum Poseidonia [latine.] PaestumWebsuche bei Google | GBV-LiteratursucheWikipedia
  • Griechische Kolonie Poseidonia am Unterlauf des Seleflusses (Silaris), vom achäischen Sybaris aus gegründet (um 700 v.Chr.); nach Strabon eine Festung am Meer, während die Einwohner mehr im Landesinneren gesiedelt hätten.
  • Funde zeigen, dass die Besiedlung des Platzes bis in die Steinzeit zurückreicht.
  • Im 6. Jh. gelangt Poseidonia zu wirtschaftlichem Wohlstand und zu kultureller Entfaltung. Beides fand in einer regen Bautätigkeit seinen sichtbaren Ausdruck: Heratempel an der Selemündung (ca. 10 km nördlich von Poseidonia), "Basilika", Straßenbau, Anlage der Agora. Die Stadt ist von einer fast fünf km langen doppelschaligen Mauer mit vier Haupt- und vielen Nebentoren umgeben.
  • Ca. 510 wurde Sybaris von Kroton aus zerstört, was wahrscheinlich zu einer Zuwanderung von Sybariten nach Poseidonia und einem neuen Auschwung im 5. Jh. führte. In diese Zeit fällt um 500 der Bau des "Ceres"-Tempel, der Bau eines Buleuterions auf der Agora und des sogenannten Neptuntempels (471-456 v.Chr.).
  • Um 400 kam Poseidonia unter die Macht der kriegerischen (oskischen) Lukaner. Dass dies gewaltsam geschah, zeigen Brandspuren im Innern des Cerestempel. Eine Folge war das Eindringen italischer Bestattungsformen: Bemalte Kammergräber mit reichen Grabbeigaben. Die griechischen Heiligtümer wurden weiterhin genutzt.
  • Im 2. Samnitenkrieg (326-304) und 3. Samnitenkrieg (298-290) stand Poseidonia im Bund mit Rom gegen die Samniten.
  • Im Krieg Roms gegen Tarent und Pyrrhus wechselte Poseidonia die Seiten, wurde von den Römern eingenommen und ist seit 273 v.Chr als Paestum latinische Kolonie der Römer.
  • 216 lehnten die Römer trotz der Not des Hannibalkrieges das Angebot einer Geldspende aus Paestum ab (Liv.22,36,9). Seine Treue zu Rom bewies es in der Folgezeit durch die Stellung von Schiffen (Liv.27,10).
  • Nach dem Bundesgenossenkrieg (91-88) wird Paestum Municipium. Im Sklavenaufstand unter Spartacus war auch Paestum Schauplatz der Auseinandersetzungen.
  • Im 4. und 5. nachchristlichen Jahrhundert erfuhr Paestum seinen Niedergang.
  • Berühmt ist Paestum heute besonders wegen der Überreste seiner drei Tempel, die sich (in Ermangelung einer Akropolis) entlang der "Heiligen Straße" (via sacra) mitten in der Stadt in süd-nördlicher Richtung reihten. Alle drei Tempel sind als Peripteros mit Eingang nach Osten konzipiert. Die gefundenen Altäre lassen keinen Zweifel an der kultischen Funktion.
    • "Basilica" (Heratempel I)
      Der Tempel im Süden der Anlage. Sein Name rührt daher, dass man ihn in der Zeit, als man Paestum der Vergessnheit zu entwinden begann, wegen seiner Größe für einen Profanbau hielt. Er ist der älteste Tempel von Paestum, ab 550 v.Chr. in einer Bauzeit von 30 Jahren errichtet. Er ist im dorischen Stil aus einheimischem Kalkstein errichtet (einige Säulen und Teile des Architravs sind aus Sandstein). Der dreistufige Stylobat hat eine Abmessung von 24,52 x 24,27 m. Auffällig ist die Zahl der 9 x 18 Säulen des Peripteros. Sie sind 6,45 m hoch, haben 20 Kanneluren und eine starke Entasis. Die Cella war in der Mitte durch eine Reihe von sieben Säulen (von denen drei in situ stehen) in zwei Schiffe geteilt. Dies ist eine archaische Methode, um den weiten Cellaraum abzustützen: Im Mutterland wird die Cella im 6. Jh. dreischiffig gebaut. Sie öffnete sich nach Osten. Ihr waren Pronaos und Opisthodomos vorgelagert. Weihegaben rechtfertigen eine Zuweisung des Tempels an Hera (Iuno).
    • "Neptun"-Tempel (Heratempel II)
      Der "Neptun"-Tempel hat seinen Namen von der Annahme, dass er dem Namensgeber und Schutzgott der Stadt "Poseidonia" geweiht sein müsse. Doch trügt dies Annahme. Er handelt sich entweder ebenfalls um einen Hera- oder um einen Zeustempel oder nach neuerer Auffassung um ein Apollonheiligtum. Er ist der besterhaltene Tempel der Magna Graecia (Μεγάλη Ἑλλάς). Und kann in seiner Architektur als Inbegriff des klassischen dorischen Tempels gelten. Architekt ist Libon aus Elis. Die Bauzeit fällt in das zwite Viertel des 5. Jh. Die Parallelität zum Zeustempel in Olympia ist augenfällig.
      Der "Neptun"-Tempel ist ein Peripteros aus 6 x 13 (annähernd 9 m hohen) Säulen mit je 24 Kanneluren und schwcher Entasis. Einen Giebelschmuck scheint es nicht gegeben zu haben, wie das Fehlen von Haltevorrichtungen nahelegt. Dagegen war der Pronaos (im Osten) mit einem Fries verziert. Ihm entsprach im Westen ein Opisthodomos. Das Mauerwerk der Cella ist abgetragen.
    • "Ceres"-Tempel (Athenatempel)
      Der "Ceres"-Tempel schließt die Anlage mit einem eigenem Bezirk (Temenos) im Norden ab. Er wurde um 500 v. Chr. erbaut. Die zahlreichen Funde von Weihegaben zeigen, dass der Tempel nicht dem Kult der Demeter (Ceres), sondern der Athena (Minerva) diente. Es handelt sich um einen Peripteros von 6 x 13 Säulen mit einer Höhe von 6,12 m. Dem Stylobat liegt eine Länge von 100 Fuß zugrunde (Hekatompedos). Die Proportionen des Tempels sind vielfach miteinander verschränkt.
       
    Mauer und Turm an der Porta Sirena
    Beispiel einer bemalten Grabkammer
    Beispiel einer Grabkammerbemalung
- Verweise auf das Lexikon:
Attika (Ἀττική), Attica
Lucania Lukanien
Paestum Poseidonia
Silaris